Nach dem Mittagessen
Das waren ihre Worte, als ich meine Freundin fragte, wann sie im 34 Valley sein wollte, der einzigen Strandbar im Umkreis von 20 km... after lunch am Karfreitag.
So fiel mein Spaziergang eben aus, denn vormittags hatte ich keine Zeit dafür.
Es wurde Mittag.
Es wurde 2 Uhr und sie beschloss, meine Haare zu schneiden.
Es wurde 3 Uhr und sie stellte fest, dass es draußen ziemlich heiß ist.
Es wurde 4 Uhr und sie fragte, wann wir endlich gehen wollten.
Gleich nach dieser Frage bestimmte sie meine Klamotten – etwas, was sie sonst nie tut.
Ab dann hatte ich eine Ahnung, was sie eigentlich wollte: Fotos an einem überfüllten Strand zu machen.
Dachte ich. Ich lag falsch.
Wir sind dann auf Trampelpfaden Richtung Fluss gegangen, wollten diesen an einer Furt überwinden und weiter am Strand entlang.
Ich lag falsch.
Sie ignorierte den einzigen zielführenden Weg und führte mich weiter Richtung Strand.
Ich dachte gar nichts mehr, denn sonst würde ich mich aufregen.
Am Strand angekommen erkannte sie, dass sie irrlief, wir kehrten um, fanden den richtigen Weg, überquerten den Fluss und gingen am überfüllten Strand in der Dämmerung ins überfüllte 34 Valley.
Es war wie immer angenehm. Robert, Besitzer und Barkeeper, ist der perfekte Entertainer;
ich widmete mich meinen Leichtbieren mit Apfelgeschmack und Reccandra bestellte die Speisekarte – bzw. alles, was da drauf stand.
Robert hatte relativ wenig Zeit, aber der stellvertretende Polizeichef saß mit uns an der Bar,
und wir haben so den neuesten Klatsch über die tote Frau unter der Brücke erfahren
und lange spekuliert, warum diese ausgerechnet hier in Lobo abgeladen wurde.
Es war auch typisch Feiertag
Das erste Mal fiel der Strom kurz nach Dunkelheit aus – also dann, wenn Baby und Oma schlafen gehen
und Mamas die Schlafzimmer kühlen wollten.
Um 8 hatten wir wieder Strom – solange, bis alle realisiert hatten, dass der Strom wieder da ist und ihre Aircons einschalteten.
Also knapp 30 Minuten.
Gegen 9 war dann wieder Strom in den Drähten, und wie an jedem Feiertag dauerte es diesmal etwas länger, bis er wieder ausfiel.
Um die Zeit schlafen schon einige ohne Aircon, die anderen sind in angeregten Unterhaltungen bei Solarlicht.
Also bis 21:40 Uhr – dann war er wieder weg.
Aber als wir zu Hause waren, gegen halb elf, war der Strom dann dauerhaft da.
Es war ein schöner Abend und ich hatte Kalorien für drei Tage in mir.
Zum einen, weil ich meiner Freundin beim Essen helfen musste,
zum zweiten, weil auch viele Leichtbiere viele Kalorien hatten,
zum dritten, weil ich zu Hause nach diesen seltsamen Leichtbieren mit Apfelgeschmack
ein richtiges Bier trinken musste, darauf Hunger bekam
und mir ein Nachtmahl aus Fleisch und Eiern zubereitet und gegessen habe.
Ostersamstag
Ein völlig normaler Tag – sieht man von dem Verkehr ab, den 12 000 Touristen auf der einzigen Straße veranstalteten.
Nachmittags fragte meine Freundin, ob wir wieder gemeinsam spazieren gehen wollen.
Ich mag jede Minute mit ihr, und so ist es mir auch egal, aus welchem Grund sie das tut.
Wie alle Filipinas hasst sie Sonne und Hitze – und es hatte bei Windstille und wolkenlosem Himmel nette 32 Grad.
Dabei erfuhr ich, dass in einem Wasserausfluss aus den Mangroven,
den wir überqueren müssen, wenn wir nicht einen Umweg von einem Kilometer gehen wollen,
am Vortag ein Junge ertrunken ist.
Also nicht in diesem Fluss, sondern im Submarine, einem Resort nebenan.
Aber dieses Stückchen wurde gesperrt – warum, weiß keiner.
Ich glaube, die Polizei hat es nur gesperrt, damit die Leute wissen, wo es war,
und weil das Resort privat ist, hat man eben alles vorher gesperrt,
damit die Leute nicht am Strand bis zum Resort gehen konnten
und den Sand fotografieren können, auf dem am Vortag die Wiederbelebungsversuche nichts gebracht hatten.
Das Video davon gibt es ja auf Facebook.
Wir hatten also wieder einen entspannten, ruhigen Spaziergang – diesmal ohne Kneipe.
Ostersonntag
Sie wollte wieder mit.
Ich hab ja nichts dagegen, aber ich habe sie so lange gelöchert,
bis sie mir sagte, dass sie 5 Kilo abnehmen will.
3 Tage hat sie dafür gebraucht!!!!
Diesmal war es kein entspannter Spaziergang,
sondern das, was ich alleine auch mache: schweißtreibend, staubig, lang. Und ich hab mir die Zeit genommen und ein Video vorbereitet, etwas, was ich die beiden Tage vorher nicht gemacht habe, da ich sowas unpassend finde, wenn ich mit ihr unterwegs bin.
Zuhause angekommen mit einer sichtbar und unhörbar erschöpften Reccandra
gab es pures Low Carb – was sie wahrscheinlich noch stiller machte,
da sie erkannte, dass es 6 harte Wochen werden würden.
5 Kilo in 6 Wochen ist nicht wenig.
6 Wochen, weil wir dann in den Urlaub fahren wollen.
Und jetzt suche ich nach einer plausiblen Ausrede,
mit der ich eine Verschiebung des Urlaubs um 8 Wochen begründen kann,
damit sie es nicht so schwer hat mit dem Abnehmen.
Danke fürs Lesen und einen schönen letzten Ostertag.
This report was published via Actifit app (Android | iOS). Check out the original version here on actifit.io
20/04/2025
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